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Iba: Urlaubsparadies vor der Haustür

Malerische Schönheit mit                                                                              seiner herrlichen Aussicht
kuriosem Ausweichpfad                                                                                 wieder durchgängig zu bege-
                                                                                                      hen ist.
Warum in die Ferne schwei-      650 Einwohner“, sagt Soldan,        kasse und befreite sie von allen  Selbstverständlich gehört
fen? Das Gute liegt doch so     „aber unser ‚Quincunx-Dorf’ hat     Steuern.                          auch der Kurfürstenstollen zu
nah. Wie wahr dieser Spruch     so viel zu bieten, dass man hier    Das fanden die damaligen          den touristischen Höhepunk-
ist, zeigt sich, wenn man un-   seinen ganzen Jahresurlaub ver-     Ib’schen nicht ganz so witzig.    ten von Iba. Er ist über 100 Me-
                                                                    „Wenn die Bergleute keine Steu-   ter beleuchtet und auf Voran-
                                                                    ern zahlen, haben sie auch kein   meldung auch streckenweise
                                                                    Recht, über unsere Straße zu ge-  zu begehen.
                                                                    hen“, dachten sie sich und ver-   Die zweite große Sehenswür-
                                                                    boten den Kumpeln kurzerhand,     digkeit von Iba ist die male-
                                                                    den Weg durch das Dorf zu be-     rische Jakobuskirche, deren
                                                                    nutzen.                           Ursprung im Jahr 1293 liegt.
                                                                    Was tun? Die Bergleute legten     Die immer wieder erweiterte
                                                                    sich einen eigenen Weg an, um     Kirche mit der prächtigen Or-
                                                                    von ihrer Siedlung zur Kirche zu  gel und der umliegende Park
                                                                    gelangen. Dieser Bergmanns-       mit dem Friedhof bilden ein
                                                                    pfad hat die Jahrhunderte über-   weithin einzigartiges Ensem-
                                                                    dauert und ist heute ein sehr     ble.
                                                                    beliebter Bestandteil des Quin-   „Wir haben aber noch viel
                                                                    cunx. Erst vor kurzem wurde die   mehr“, lacht Georg Soldan.
                                                                    Holzbrücke durch eine haltbare    „Zum Beispiel unseren Welt-
                                                                    Metallkonstruktion ersetzt, so-   schlüssel, den Hausberg, auf
                                                                    dass der historische Weg mit      dem die Drachenflieger sich
                                                                                                      regelmäßig zum Wettbewerb
                                                                                                      treffen. Oder, oder, oder...“.
                                                                                                      Schorsch hat Recht. Man muss
                                                                                                      wirklich nicht weit reisen, um
                                                                                                      traumhaft schöne Landschaft
                                                                                                      zu erleben.

Georg Soldan genießt den weiten Blick auf dem Bergmannspfad. Im
Hintergrund zu sehen ist die neue Stahlbrücke.

sere Heimatgegend einmal        bringen könnte, und doch noch
etwas genauer unter die Lupe    nicht alles erlebt hat!“
nimmt.                          Stichwort Quincunx: Das latei-
Einer, der genau um die         nische Wort bezeichnet die Stel-
Schönheit seiner Heimat weiß,   lung der Punkte bei der „Fünf“
ist der Bebraer Stadtrat Georg  eines Würfels zueinander. Solz,
Soldan. Der leidenschaftliche   Braunhausen, Imshausen, Gil-
„Ibsche“ ist mit seiner Heimat  fershausen und Iba bilden eine
Iba fest verwurzelt und bricht  solche Konstellation. Iba liegt
eine Lanze für das urgemüt-     dabei gleich an zweien der vier
liche Dorf mit seiner wechsel-  themenbezogenen Rundwan-
vollen Geschichte.              derwege.
„Wir haben hier zwar nur rund   Dass Iba früher ein Dorf war, in
                                dem viele Bergarbeiter ihr Zu-
 Garantiert die richtige        hause hatten, lässt sich heute
                                nur noch erahnen. Tatsächlich
                                lebten hier zur Hochzeit Mitte      Beindruckende Schönheit: Die Ibaer Jakobuskirche strahlt würdevolle
                                des 19. Jahrhunderts fast 1.500     Ruhe aus und ist von einem traumhaft schönen Park umgeben.
                                Menschen, von denen viele ihre
                                Arbeit im Kurfürsten-Stollen                       Unser Magazin gibt’s
                                fanden. Dort bauten sie Kupfer-                    auch online.
                                schiefer ab. Und ausgerechnet
                                die Bergarbeiter waren es, die                             Lesen Sie viele spannende Storys
                                für das größte Kuriosum in Iba                             auf www.das-beste-bebra.de
                                sorgten. Mitte des 16. Jahrhun-
                                derts zeigte sich Landgraf Phi-
                                lipp nämlich bei den Kumpeln
                                erkenntlich für ihre harte Arbeit.
                                Er gründete eine Knappschafts-

8 | das beste!
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