Die Tafeln in Deutschland leisten einen essenziellen Beitrag zur Unterstützung von Menschen in sozialen Notlagen. Auch in Bebra steigt der Bedarf an Lebensmitteln kontinuierlich – immer mehr Haushalte sind auf Unterstützung angewiesen. Doch während immer mehr Menschen auf das Angebot angewiesen sind, fehlt es an helfenden Händen. Ehrenamtliche werden dringend gesucht, um die Versorgung weiterhin gewährleisten zu können.
“Die Krisen der letzten Jahre haben wir immer direkt zu spüren bekommen“, erklärt Dagmar George, Koordinatorin der Tafel Bebra. „Die Migrationskrise, die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg verdeutlichen, vor welchen Herausforderungen wir standen.“ Hinzu kommt, dass die Tafeln zunehmend mit sinkenden Lebensmittelspenden konfrontiert sind. „Früher erhielten wir viel mehr Spenden von Supermärkten”, erklärt sie weiter.
Ein Lichtblick in dieser herausfordernden Zeit: Die Tafel Bebra erhält eine zweckgebundene Förderung in Höhe von 21.000 Euro von der Deutschen Fernsehlotterie. Die finanzielle Unterstützung ermöglichte es dem Diakonischen Werk Hersfeld-Rotenburg, notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um die Tafelarbeit zu verbessern und langfristig zu sichern. Obwohl die Förderung bereits 2024 ausgezahlt und investiert wurde, fand am Mittwoch die offizielle Übergabe statt.
Stephan Masch, Repräsentant der Deutschen Fernsehlotterie, war persönlich vor Ort, um den symbolischen Scheck zu überreichen. Mit den Mitteln konnten bereits im vergangenen Jahr wichtige Projekte umgesetzt werden: So wurden Bundesfreiwilligenplätze geschaffen, ein neues Fahrzeug mit moderner Kühltechnik angeschafft, die Beleuchtung im Gebäude auf energieeffiziente LED-Technik umgestellt und Haushalte mit Lebensmittelgutscheinen unterstützt.
Dass die Tafel ein immer wichtigeres soziales Hilfsangebot darstellt, zeigen die Zahlen: „Wir betreuen derzeit 240 Haushalte in Bebra und Rotenburg. Im wöchentlichen Wechsel versorgen wir etwa 100 Haushalte in Rotenburg und 140 in Bebra“, so Dagmar George. Doch die Kapazitäten stoßen zunehmend an ihre Grenzen. „Die Nachfrage steigt weiter, und wir können kaum noch alle Anfragen abdecken. Momentan haben wir sogar eine Warteliste“, ergänzt sie. Gleichzeitig nehmen die Lebensmittelspenden ab.
Ein Wunsch für die Zukunft
Auf die Frage von Stephan Masch, was sich die Tafel wünschen würde, wenn alle Wünsche in Erfüllung gehen könnten, antwortet Gundula Pohl, die beim Diakonischen Werk für die Tafeln zuständig ist, mit deutlichen Worten: „Dass es die Tafel eigentlich gar nicht mehr geben müsste. Dass keine Lebensmittel mehr weggeworfen werden und dass niemand mehr in Armut lebt, sodass Menschen nicht für Essen anstehen müssen.“
Bebras Bürgermeister Stefan Knoche ergänzt: „Es ist erschreckend, dass in einem Land wie Deutschland so viele Menschen auf Lebensmittelspenden angewiesen sind. Als Stadt tun wir unser Bestes, um die Tafel zu unterstützen.“
Trotz aller Herausforderungen leisten die Ehrenamtlichen der Tafel unermüdliche Arbeit. Sie stehen bei jeder Witterung in der Lebensmittelausgabe und investieren von der Vorbereitung bis zum Ende der Ausgabe oft um die sechs Stunden pro Schicht. Ihr Engagement ist unverzichtbar, doch sie brauchen Unterstützung.
Die Tafel Bebra sucht dringend weitere freiwillige Helferinnen und Helfer, um die steigende Nachfrage bewältigen zu können. Wer helfen möchte, kann sich direkt beim Diakonischen Werk Hersfeld-Rotenburg melden und so einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Kontakt über Telefon: 06622/ 3548 oder E-Mail: tafel.bebra@ekkw.de.
Die Deutsche Fernsehlotterie
Die Deutsche Fernsehlotterie unterstützt soziale Projekte in ganz Deutschland. Im Jahr 2024 wurden über 48 Millionen Euro an mehr als 300 soziale Projekte ausgeschüttet – allein 28 davon in Hessen mit einer Gesamtsumme von rund fünf Millionen Euro. Die Förderung der Tafel Bebra ist Teil dieses Engagements, das aus dem Erlös des Losverkaufs der Soziallotterie erzielt wird.