Mit großer Freude und zahlreichen Ehrengästen wurde gestern, am 15. Januar 2025, der neue Berufsbildungsbereich (BBB) „Stellwerk“ der Sozialen Förderstätten e.V. in Bebra eingeweiht. In der Kerschensteiner Straße 4a wurde ein moderner Neubau errichtet, der die Teilnehmer auf ihrem Weg zur beruflichen Teilhabe unterstützt. Geschäftsführer Ulrich Völke begrüßte unter anderem Bebras Bürgermeister Stefan Knoche, Landrat Torsten Warnecke und die Landtagsabgeordnete Lena Arnold.
Bürgermeister Stefan Knoche betonte in seiner Rede, dass der Berufsbildungsbereich „Stellwerk“ ein großer Gewinn für Bebra sei. Es biete nicht nur Raum für berufliche Qualifikation, sondern auch für Persönlichkeitsentwicklung und soziale Teilhabe. Mit diesen Worten unterstrich er den Leitgedanken der Sozialen Förderstätten e.V.: Menschen mit Beeinträchtigung Perspektiven zu eröffnen und sie bestmöglich zu fördern.
Der Berufsbildungsbereich richtet sich an Menschen ab 18 Jahren bis zum Rentenalter und bietet insgesamt Platz für 20 Teilnehmer. Die Bildungsmaßnahme erfolgt im zweiwöchigen Rhythmus und wechselt zwischen Lerneinheiten im „Stellwerk“ und praxisnahen Angeboten wie bspw. Praktika. Das Ziel: den Teilnehmern berufliche Fertigkeiten zu vermitteln und sie auf ihren individuellen Wegen zu stärken.
Nach den Reden der Ehrengäste hatten die Besucher die Möglichkeit, den Neubau in kleinen Gruppen zu erkunden. Jonas Völke, Bereichsleiter des Berufsbildungsbereichs, und Diplom-Ingenieur Martin Wild führten durch die Räumlichkeiten.
Der Neubau beeindruckt mit einem durchdachten Konzept: Neben Schulungs- und Besprechungsräumen gibt es einen Pflege- sowie einen Ruheraum, eine Küche und einen praktischen Ausbildungsraum. Letzterer ist mit einem kleinen Maschinenpark ausgestattet, darunter handgeführte Werkzeuge wie Bandsägen, die für die berufliche Praxis unentbehrlich sind. Auch in puncto Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit überzeugt das „Stellwerk“. Das klimatisierte Gebäude ist mit Raffrollos zur externen Beschattung ausgestattet und wurde mit Blick auf eine angenehme und energieeffiziente Nutzung gestaltet. Zudem ist das „Stellwerk“ barrierefrei zugänglich, einschließlich eines Aufzugs und einer barrierefreien Sanitäranlage. So entsteht ein modernes, komfortables und inklusives Arbeitsklima.
Und auch das Bildungsprogramm im „Stellwerk“ ist so vielseitig wie die Menschen, die es besuchen. Neben traditionellen Ausbildungsangeboten wie Metall- und Holzverarbeitung oder Garten- und Grünlandpflege werden auch zukunftsorientierte Bereiche wie Logistik, Warenwirtschaft und digitale Grundkompetenzen abgedeckt. Jeder Teilnehmer wird dabei individuell gefördert, um seine persönlichen Stärken zu entfalten. Die Programme sind dabei praxisorientiert und zukunftsfähig gestaltet, um den Teilnehmern den Übergang in den ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Ein größerer Entwicklungsschritt in Bebra
Die Einweihung des „Stellwerks“ ist Teil eines größeren Entwicklungsprojekts in Bebra. Bereits im Herbst 2023 wurde die gegenüberliegende Tagesförderstätte „Mosaik“ eingeweiht, die ebenfalls von den Sozialen Förderstätten e.V. betrieben wird. Zeitgleich feierte man damals das Richtfest für den Neubau des Berufsbildungsbereichs „Stellwerk“. Die Bauarbeiten für den Neubau konnten termingerecht abgeschlossen werden, und auch das Budget wurde eingehalten. Die Gesamtkosten für das „Stellwerk“ belaufen sich auf etwa drei Millionen Euro. Der Bau wurde vollständig selbstfinanziert. Die Baugenehmigung für das Projekt wurde bereits am 12. Juli 2023 erteilt.
Ein besonderer Abschied und Auszeichnung
Ein Höhepunkt der Eröffnungsfeier war außerdem die Verabschiedung von Thomas Deppenkemper, der die Sozialen Förderstätten e.V. als kaufmännischer Geschäftsführer verlässt. Landrat Torsten Warnecke dankte Deppenkemper für seinen jahrelangen Einsatz und seine Verdienste. Der Verein „Aktion für behinderte Menschen“ (AfbM) ehrte ihn zudem mit einer Auszeichnung für sein Engagement.
Ein Ort für die Zukunft
Das „Stellwerk“ ist ab sofort ein Ort der Chancen. Hier werden Inklusion und Bildung gelebt. Die Teilnehmer erhalten die Unterstützung, die sie benötigen, um ihre Persönlichkeit zu entfalten und ihre beruflichen Ziele zu erreichen. Mit diesem Projekt haben die Sozialen Förderstätten e.V. einen weiteren wichtigen Schritt für eine inklusive Gesellschaft gemacht – und das mitten in Bebra.