Im Bebraer Stadtteil Blankenheim steht ein besonderer Termin bevor. Am Samstag, 27. September, öffnet das neue Feuerwehrgerätehaus seine Türen für die Öffentlichkeit. Ab 14 Uhr lädt die Feuerwehr alle Interessierten zur feierlichen Einweihung ein. Besucher haben an diesem Tag die Gelegenheit, das modernen Feuerwehrgerätehaus zu besichtigen und sich die Funktionen des Neubaus erklären zu lassen.
Im Sommer 2021 begann die Ausschreibung der Planungsleistungen, im Herbst desselben Jahres starteten die konkreten Planungen. In die Planungen waren Einsatzkräfte aus dem gesamten Stadtgebiet eingebunden. Sie haben in einzelnen Arbeitsgruppen ein Raumbuch entwickelt, welches als Grundlage für alle weiteren Baumaßnahmen im Stadtgebiet zur Verfügung steht. Im Dezember 2024 konnte Richtfest gefeiert werden. Nun ist das Gebäude fertiggestellt und bereit für den Einsatz. Die Baukosten belaufen sich auf rund 2.500.000 Euro.
Besonderen Wert legte man beim Bau auf die Erfüllung der neuesten Standards für Feuerwehrgerätehäuser. Dazu zählt vor allem die klare Trennung der Verkehrswege. Einsatzkräfte, die mit Privatfahrzeugen anrücken, nutzen eine eigene Zufahrt und gelangen direkt zu den Alarmparkplätzen. Achtzehn dieser Stellplätze stehen zur Verfügung. Die Feuerwehrfahrzeuge wiederum können über eine separate Ausfahrt ohne Behinderung zum Einsatz ausrücken. Insgesamt umfasst der neue Standort eine Größe von über 1.400 Quadratmetern, auf dem auch Platz für einen späteren dritten Stellplatz vorgesehen ist.
Ein Blick in das Innere des Gebäudes
Herzstück des Hauses ist die Fahrzeughalle, die Platz für zwei Einsatzfahrzeuge, ein Tragkraftspritzenfahrzeug Wasser und ein Mannschaftstransportwagen, bietet. Wer vor dem Gebäude steht, blickt direkt auf das große Rolltor, hinter dem sich die Halle befindet.
Daran schließt sich der Umkleide- und Hygienebereich an. Nach Einsätzen gelangen die Einsatzkräfte mit ihrer kontaminierten Persönlichen Schutzausrüstung über nach Geschlechtern getrennte Wege in eine Schleuse, die den Übergang vom Schwarz- in den Weißbereich bildet. Von dort betreten sie die jeweiligen Duschen und kehren anschließend sauber in ihren Umkleidebereich zurück.
Im Erdgeschoss finden sich außerdem eine Werkstatt sowie ein Büro für Verwaltung und Einsatzleitung. Dank eines Antennenanschlusses auf dem Dach kann das Gerätehaus bei größeren Schadenslagen als Rückfallebene für die Einsatzführung im gesamten Stadtgebiet dienen. Im hinteren Bereich wurde ein Lager eingerichtet, über das sowohl externe Anlieferungen erfolgen können als auch Material für andere Wehren bereitgestellt wird.
Das Obergeschoss ist der Ausbildung und dem Miteinander gewidmet. Ein Lehrmittelraum lässt sich variabel nutzen, entweder als großer Schulungsraum oder unterteilt für kleinere Gruppen wie die Jugendfeuerwehr und die Einsatzabteilung. Ergänzt wird dieser Bereich durch eine moderne Küche sowie Sanitäranlagen.
Auch in technischer Hinsicht setzt das Gebäude Maßstäbe. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sorgt für Heizung und Kühlung und eine Photovoltaikanlage mit Speicher deckt einen großen Teil des Eigenbedarfs ab. Ergänzt wird dies durch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Zudem verfügt das Haus über eine Abgas-Absauganlage, eine Brandwarn- und Einbruchmeldeanlage sowie eine Möglichkeit zur Noteinspeisung. Das Feuerwehrgerätehaus ist vollständig notstromversorgt und kann bei einem großflächigen Stromausfall autark betrieben werden.
Am kommenden Samstag können alle Interessierten die neuen Räume aus nächster Nähe kennenlernen. Feuerwehrkameradinnen und -kameraden erklären die Funktionen und geben Einblicke in die Technik. Außerdem freut sich die Feuerwehr an diesem Tag auch auf neue Mitglieder, denn auch das modernste Gerätehaus lebt vom Engagement seiner Mannschaft. Wer in die Feuerwehr eintreten will, aber auch all jene, die einfach neugierig sind, sind herzlich eingeladen.