Wenn Kreativität auf Engagement trifft, entstehen Projekte, die buchstäblich verbinden. Genau das hat die Textilgruppe Maschengeflüster in diesem Sommer gezeigt: Mit ihrem Aufruf, bunte Wimpelketten zu nähen, haben 16 Frauen aus der evangelischen Gemeinschaft Bebra zahlreiche Bürger motiviert, gemeinsam im Rahmen der Interkulturellen Woche ein Zeichen zu setzen. „Wir waren überwältigt von der Bereitschaft, bei unserem Projekt mitzuwirken“, berichtet Susanne Störmer aus der Gruppe
Bereits bei den beiden Workshops im Einkaufszentrum „das be!“ (wir berichteten) war die Begeisterung spürbar: Hier konnten Jung und Alt, Anfänger und erfahrene Hobbynäher, kostenfrei Wimpel nähen. Besonders erinnerungswürdig war ein Besuch eines fast 100-jährigen Ehepaars, das eine Nähmaschine von ihrer Tochter geschenkt bekommen hatte und sich voller Freude erklären ließ, wie sie funktioniert. „So etwas erleben wir nicht alle Tage, das war ein besonderer Moment“, erzählt Störmer. Auch aus der Ferne haben sich Menschen beteiligt. Eine ehemalige Weiteröderin, die nun in München lebt, schickte gleich zwei Päckchen mit originellen „bayerischen“ Wimpelmotiven. „Das zeigt, dass unsere Aktion Menschen verbindet und es keine Grenzen gibt“, sagt das Vereinsmitglied.
Ursprünglich sollten die farbenfrohen Wimpelketten zusammen mit dem „roten Band“ im Rahmen des Stadtentwicklungsprojekts #HerzbebenBebra durch die Innenstadt flattern. Aufgrund organisatorischer Gegebenheiten seitens der Stadtentwicklung konnten die Wimpel schließlich nicht wie geplant aufgehängt werden. Die Wimpel waren im September im Einkaufszentrum „das be!“ aufgehangen worden, sodass die kreative Arbeit der Bürger präsentiert werden konnte. „Leider hat die Aufhängung in der Nürnberger Straße nicht geklappt. So konnten die tollen Arbeiten der fleißigen Näherinnen nicht so gezeigt werden, wie sie es eigentlich verdient hätten. Das tut mir leid. Ich möchte mich bei allen Akteuren bedanken, die dabei waren. Das be! hat mit den Wimpeln toll ausgesehen!“ so SEB-Geschäftsführer Stefan Pruschwitz.
Maschengeflüster hat nun einen wertvollen neuen Verwendungszweck für die zahlreichen Wimpelketten gefunden: Sie werden an das Kinder- und Jugendhospiz „Kleine Helden“ Osthessen e. V. sowie an den Elternverein für leukämie- und krebskranke Kinder Gießen e. V. gespendet. „Viele Menschen haben mit Kreativität und Engagement dazu beigetragen. Es ist so wichtig, dass die Aktion, auch wenn die Wimpel nicht wie geplant in der Stadt aufgehängt wurden, jetzt für einen guten Zweck dient. Im Namen unseres Teams sage ich ganz herzlichen Dank an alle, die mitgemacht haben“, sagt Susanne Störmer abschließend.
Die Aktion zeigt einmal mehr: Maschengeflüster steht für gelebte Bürgerbeteiligung und einer großen Portion Kreativität. Mit regelmäßigen Treffen, dem offenen Austausch bei Kaffee und Kuchen und vielfältigen Projekten beweisen die Mitglieder, dass Handarbeit weit mehr ist als nur ein Hobby. Wer neugierig geworden ist und Maschengeflüster kennenlernen möchte, ist herzlich willkommen. Weitere Informationen gibt es unter www.egbebra.de.







