
Bebra. Mitten auf dem Solzer Berg thront das technische Denkmal der Stadt Bebra – der Wasserturm. In der vergangenen Woche besuchten Bebras neue Tourismusmanagerin Romy Grimm und der Chef der Stadtentwicklung Bebra, Stefan Pruschwitz, das kegelstumpfartige Bauwerk.
„Es ist beeindruckend anzusehen und ganz klar das Wahrzeichen der Stadt Bebra“, waren sich Pruschwitz und Grimm schnell einig. In Zukunft wolle man das Bauwerk und das dazugehörige Eisenbahnmuseum im Inneren gerne noch mehr in den Mittelpunkt rücken.
Der 75-jährige Bahn-Pensionär Peter Kehm führte die beiden Besucher dann durch das Museum und informierte auch über den historischen Nutzen des Wasserturms. So wurde Anfang des Jahrhunderts Wasser von der Fulda mittels Dampfmaschinen auf den Solzer Berg gepumpt.
500 Kubikmeter Wasser passen in den kugelförmigen Stahlbehälter, durchden nicht nur die Dampflokomotiven versorgt wurden, sondern auch 15 Wasserkräne am Bahnhof, dampfbetriebene Feuerlöschhydranten und mehr. In den fünfziger Jahren wurden hier pro Jahr rund 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht.

„Nachdem die Lokomotiven auf Elektrizität und Dieselkraftstoff umgestellt worden waren, verlor der Wasserturm an Bedeutung – und wurde schließlich 1984 stillgelegt“, erklärt Kehm weiter.
Ein Jahr später kaufte dann die Stadt Bebra den Wasserturm samt Kugelbehälterfür eine symbolische D-Mark. „Andernfalls wäre der Wasserturm sicher früher oderspäter dem Bagger zum Opfer gefallen“, ist sich Peter Kehm sicher.
„Die Schätze, die hier im Museum liegen, lassen das Herz eines jeden Eisenbahnfans höherschlagen. Es gilt nun Möglichkeiten zu finde, all das auf die richtige Art und Weise zu präsentieren“, so Romy Grimm. Ohnehin sei es etwas besonderes, den Wasserturm zu betreten.
„Die Technik, die dahintersteckt, ist beeindruckend“, so Stefan Pruschwitz. Eingelungener Vormittag, der natürlich unter Einhaltung der aktuellen Corona-Bestimmungen stattfand.